Remote Führung: Erfolgreich führen auf Distanz

Was bedeutet Remote Leadership?

In vielen Unternehmen wird der Remote Desktop immer relevanter. Das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie, die das Homeoffice revolutioniert. Auch davor war Remote Work ein Begriff. Die Digitalisierung sowie Globalisierung sind auf dem Vormarsch. Die Arbeit von außerhalb ist sogar ein ganz klarer Wettbewerbsvorteil, gerade in Zeiten des War-for-Talents. Doch was bedeutet das Führen auf Distanz für die Führungskräfte? Wir klären auf.

Remote Leadership bedeutet, dass nicht alle Mitarbeiter vor Ort arbeiten. Diese Arbeitsweise stellt vor allem Führungskräfte vor völlig neue Herausforderungen. Arbeitsweisen und die Zufriedenheit der Mitarbeiter lassen sich nicht mehr im alltäglichen Zusammenarbeiten überprüfen. Zudem sind immer wieder Mitarbeiter von Ratlosigkeit und Einsamkeit geplagt. Hier ist es die Aufgabe der Führungskraft, die Einsamkeit zu nehmen und die Überforderung zu mäßigen.

Warum braucht es Remote Führung?

Homeoffice sowie Unternehmen mit mehreren Büros sorgen dafür, dass Menschen nicht mehr gemeinsam physisch im Büro agieren. Gerade in Zeiten der Digitalisierung ist es möglich, per Remote Desktop und Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams und Co. anfallende Aufgaben von nahezu jedem Ort zu erfüllen, an dem das WLAN flüssig läuft. So finden sich Mitarbeiter auch immer häufiger in Cafés und Co-Working-Spaces wieder. Führungskräfte müssen ihren Führungsstil ändern beziehungsweise korrigieren, um ihr Team weiterhin erfolgreich anzuleiten. So kann das Arbeiten aus der Ferne sogar von Vorteil für die einzelnen Unternehmen sein.

Gibt es Unterschiede zur klassischen Führung?

Während bei klassischen Führungssituationen alle Mitarbeiter vor Ort sind, finden persönliche Treffen bei Remote Work eher selten statt. Telefongespräche, Videokonferenzen und ein reger E-Mail-Verkehr werden zum Kommunikationselement zwischen den einzelnen Mitarbeitern. Zudem werden die Teammitglieder häufig vor neue Herausforderungen gestellt. Viele Menschen berichten von Einsamkeit, die der Arbeitsalltag im eigenen Heim mit sich bringt. Des Weiteren werden Aufgaben oftmals weniger gut verstanden und Missverständnisse über die digitale Kommunikation werden Teil des Alltags. 

Welche Herausforderungen gibt es bei Remote Leadership?

Die Remote Führung bringt viele Herausforderungen mit sich. Gerade in der Corona-Zeit müssen sich viele Führungskräfte innerhalb kürzester Zeit umstellen. Die regelmäßigen, persönlichen Gespräche mit den Mitarbeitern entfallen. So wird es deutlich schwerer zu überprüfen, ob ein Angestellter den Sachverhalt der neuen Aufgabe verstanden hat oder sich gar wohl fühlt. Für die Führung im Homeoffice wird ein völlig neues Fingerspitzengefühl verlangt, denn Mitarbeitern muss trotz allem die Angst und die Einsamkeit genommen werden.

Welche Voraussetzungen braucht es, um erfolgreich Remote Teams zu führen?

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass jeder Mitarbeiter die Möglichkeit hat, überhaupt per Remote Desktop zu arbeiten. Dafür muss ein schnelles Internet sowie eine Telefonleitung eingerichtet werden, damit die Person stets an Konferenzen, Telefonaten und Co. teilnehmen kann, ohne dabei Einschränkungen zu verspüren. Auch das entsprechende Knowhow muss vorhanden sein, um mit den notwendigen Programmen zu arbeiten.

Wenn die technischen Voraussetzungen stimmen, geht es an die eigentliche Arbeit. Hierbei ist es wichtig, Aufgaben als Führungsperson an das Team abzugeben. So entsteht Zeit für andere Aufgaben, beispielsweise für das Führen auf Distanz. Regelmäßige Telefonate mit Mitarbeitern und Teammeetings lösen Unklarheiten und das Team verliert sich trotz Remote Work nicht aus den Augen.

Was hilft und unterstützt bei der Führung im virtuellen Raum?

Es gibt einige Optionen, die bei der Führung im Homeoffice unterstützen. Ein wichtiger Aspekt ist das „structural supports“, bei dem festgelegte Strukturen die Führungskraft in einigen Punkten teilweise oder gänzlich ersetzen können. So kann sich diese auf andere Aufgaben konzentrieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist es, dass der Kontakt zu wichtigen Ansprechpartnern erhalten bleibt. Regelmäßige Teammeetings können hier ein erfolgreiches Mittel darstellen, denn so verlieren sich die Mitarbeiter untereinander nicht aus den Augen.

Zudem sollten tägliche Routinen geklärt werden. Im Büro wird schnell ersichtlich, wenn ein Kollege nicht am Platz ist. Im Homeoffice hingegen kann es für einen Kollegen eher negativ wirken, wenn keine Antwort kommt. Die tägliche Runde mit dem Hund, Prioritäten in der Aufgabenliste sowie die Ermittlung, welche Nachrichten als wichtig zu behandeln sind, können ebenfalls in regelmäßigen Videokonferenzen geklärt werden.

Tipp: Viele Unternehmen beziehungsweise Teams starten jeden Arbeitstag mit einem Teammeeting. So können alle Aufgaben geklärt und verteilt, mögliche Fragen beantwortet sowie ermittelt werden, woran jeder Mitarbeiter arbeitet.

Welche Skills sind bei der Führung auf Distanz besonders gefragt?

Der wohl wichtigste Aspekt einer Führungskraft, ob vor Ort oder im Homeoffice, ist Offenheit und Transparenz. Gerade mit Sicht auf die Pandemie ist es sinnvoll, die neue Herausforderung zu benennen und die unterschiedlichen Erwartungen offenzulegen. Zudem beruht die Remote Führung auf Vertrauen. Bislang hatten Führende ihre Mitarbeiter stets im Blick. Einige Führungskräfte wirft das vor die Angst vor Kontrollverlust. Vertraue deinem Team, dass es gemeinsam mit dir die bevorstehenden Aufgaben meistert. Im Umkehrschluss setzt dein Team auch das notwendige Vertrauen in dich.

Damit Fragen nicht ungeklärt bleiben, kannst du regelmäßige Teammeetings und Telefongespräche mit den einzelnen Mitarbeitern vereinbaren. Mit Zoom, Microsoft Teams und ähnlichen Programmen lassen sich Videokonferenzen problemlos realisieren. Auch Einzelgespräche sind wichtig, um ein Feedback zu erhalten und damit sich die Mitarbeiter nicht allein gelassen fühlen. Mache zudem stets deutlich, dass du problemlos per Telefon, E-Mail und Video erreichbar für dein Team und für jeden einzelnen Mitarbeiter bist.

Kurzum sind beziehungsorientierte, aufgabenorientierte sowie teamorientierte Aufgaben von Bedeutung. So muss die Führungskraft delegieren, ordnen und Aufgaben verteilen, sich um das Wohlbefinden der Mitarbeiter kümmern sowie auf die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen eingehen und zu guter Letzt einen guten Zusammenhalt des Teams wahren. 

Was kann aus dem physischen Raum ins Virtuelle übertragen werden und was in die andere Richtung?

Die Remote Führung bringt für das zukünftige Arbeitsleben viele Vorteile mit sich. Sie wird die Führung, wie sie bisher existierte, verändern. Für die Führung im physischen Raum können die Aufgabenverteilung sowie die ortsunabhängige Arbeitsweise von großer Bedeutung sein. Vor allem junge Menschen legen immer mehr ihren Fokus auf die persönliche Flexibilität, wo vor allem das Homeoffice und die Gleitzeit reinspielen. Dennoch sollte bei der Führung im Homeoffice weiterhin auf die soziale Ebene geachtet werden. Führen auf Distanz ist eine große Herausforderung, sie kann aber auch ein Gewinn sein, bei dem jeder Mitarbeiter weiterhin mit Lob und Achtung belohnt werden sollte. So können sich die Führung im physischen Raum sowie die Remote Führung gegenseitig ergänzen, um völlig neue Arbeitsmodelle zu integrieren, die länderübergreifend tätig sind.

Fazit

Remote Führung ist ein modernes Führungsmodell, welches nicht erst mit Corona ihre Berechtigung findet. Für viele Arbeitsgeber ist die Umstellung zunächst eine große Herausforderung, jedoch bringt das Führen auf Distanz viele Vorteile mit sich. Der zunächst geglaubte Kontrollverlust kann zu völlig neuer Unabhängigkeit führen, für die Führungskraft sowie für die Mitarbeiter. Das Führen auf Distanz ist für die Zukunft unumgänglich, jedoch eine gute Option, vor allem beim Kampf um gute Arbeitskräfte. 

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